Das anhaltend schöne Wetter treibt nicht nur die Temperaturen nach oben, sondern auch uns auf den Balkon. Kaum haben wir es uns auf der Liege gemütlich gemacht, spüren wir, dass etwas in der Luft liegt. Um genau zu sein: Es stinkt nach Dung!
Egal, wohin wir riechen, der Wind treibt uns den Dung in die Nase. Ich riech Dung kann aber die „Riechdung“ nicht ausmachen, aus der es kommt.
So kommt es, dass ich nur „-dung“-fixiert bin.
Fakt ist: Die Bauern haben eine so erhebliche Ladung ausgeschüttet, dass die ganze Kleidung nach Gülle riecht. Wenn man auf dem Land wohnt, muss man das aber hinnehmen, darf keine Meldung machen oder gar eine Fahndung nach den Übeltätern ausschreiben. Es bleibt einem nur die Duldung dieses Gestanks, was unsere Bindung an diese Gegend nicht gerade erhöht.
Die Gründung einer Bürgerinitiative gegen die Aussendung tierischer Exkremente oder die Bildung einer Geruchsbelästigungsmauer sind Gedanken, die mir spontan in den Sinn kommen.
Von weitem sehe ich den nächsten Traktor mit Anhänger anrollen. Ein Gefährt mit stinkendem Inhalt, das nach Betätigung der Zündung an der Straße bei der Mündung in das Feld, mit der Schändung durch Erdung beginnt. Der Fahrer zeigt kaum Ermüdung, denn er besitzt die erforderliche Ausbildung.
Er verspritzt die Gülle im Kreis (Rundung) mindestens 60 Minuten lang (Stundung) und hört erst auf, als der Anhänger leer ist (Endung).
Gülle in Hülle und Fülle.
Gülle soweit das Auge reicht, bzw. die Nase riecht.
Gülle Alaaf, wie der Kölner sagen würde.
Im süddeutschen Raum heißt Gülle Jauche. Aber die stinkt ja auch.
Man müsste also etwas erfinden, das diesen Geruch neutralisiert. Eine Art „Dungalisator“. Oder eine „Güllotine“.
Ob ich mich mal selbstständig mache und so etwas erfinde? Jetzt will ich mich erst mal ausruhen. Die Sonne schickt die letzten Strahlen. Mir ist selbiges vergangen, denn auf der Terrasse stinkt es immer noch. So ein Mist!