Nach einer Woche auf der Insel Paros sind wir vorgestern mit der Fähre nach Heraklion (Kreta) gefahren. Dabei haben wir auch die Insel Santorin angefahren.
Diese Insel wird von sehr vielen Touristen (vor allem aus Übersee) angesteuert, da hier das typische Griechenland vermutet wird. Am Hafen spielen sich sehenswerte Szenen ab: Menschenrudel warten auf das Ankommen der Fähre und strömen dann wie Ameisen in das Innere des Schiffes.
Die Ortschaften auf der Insel Santorin liegen beeindruckend hoch oben auf den Felsbergen. Die Häuser hängen gefährlich nah am Abgrund. Da sollte man sich schon überlegen, was man aus dem Fenster wirft. Das Meer verschluckt alles. Den Gedanken an so etwas habe ich aber gleich wieder verworfen...
Ich habe mich auch verschluckt, als ich die Preise für die Fährüberfahrt gesehen habe. Da nimmt man am besten noch einmal einen Schluck Ouzu zur Beruhigung. Dafür rast die Fähre über das Meer hinweg als gäbe es kein Halten mehr. Dennoch haben wir insgesamt drei Mal angehalten.
Nun sind wir auf Kreta, unserer zweiten Station der Urlaubsreise, gelandet. In einem Hotel, das keine Wünsche offen lässt. Das Personal gibt sich sehr viel Mühe, die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Dabei fiel mir heute auf, dass ein Handtuch in Origami-Technik auf dem Bett zu einem Schwan gefaltet wurde. Ich habe mich zwar gefragt, was man mir damit sagen möchte. Ob uns etwas Böses schwant? Hoffentlich nicht...
Ein Fahrer des Hotels hatte uns in Heraklion am Hafen abgeholt. Vermutlich hat er uns verwechselt, denn er erzählte uns, dass er nur VIPs fährt. Der Mercedes, den er fuhr, ist zwar schon 20 Jahre alt, aber immer noch mit sanftem, hellbeigem Leder ausgestattet. Zwei gefüllte Wasserflaschen zieren die Mittelkonsole. Als er uns dann die Geschichte erzählt, wie er vor einigen Jahren die Regierungschefin der Republik Irland vom Flughafen abgeholt und in das Hotel gebracht hatte, sind wir uns endgültig sicher, dass er sich geirrt hat. Wir bleiben dennoch sitzen und tun so, als seien wir mindestens genauso wichtig.
Hier kann man richtig entspannen. Am besten, in dem man sein Handtuch über die Liege spannt und einen spannenden Krimi liest. Zum Beispiel einen „Kreta-Krimi“, dessen Handlung direkt auf der Insel spielt.
Und abends gehen wir in eines der fünf angebotenen Restaurants, um die Halbpension voll auszukosten. Ansonsten liegen wir auf den Liegen und sonnen uns in der Sonne. Wir schauen den Ameisen beim Arbeiten zu, wie sie die Reste des kleinen Bananenstückes abtransportieren. Ja, so weit ist es schon gekommen, dass wir Tieren beim Arbeiten zusehen, während wir uns von der Arbeit erholen. Es ist so heiß, dass ich mir Gedanken mache, ob Ameisen auch einen „Burn-out“ erleiden können.
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