In der Großstadt ist vieles anders als zu Hause in Seedorf. Das durften wir an diesem Wochenende bei einem Kurztrip nach Köln mal wieder erleben.
Vor allem bei der Fortbewegung hat man zahlreiche Möglichkeiten: Während wir im ländlichen Raum ohne Auto aufgeschmissen sind, lässt der Großstädter sein Auto am besten stehen. Denn was nützt es, wenn man das Auto bewegt und später keinen Parkplatz mehr findet. Denn es kann schon einmal vorkommen, dass man eine halbe Tankfüllung verfährt, bis man eine freie Lücke findet. Man tut gut, genauer hinzuschauen, wenn sich eine Parkbucht auftut, denn es könnte sich immerhin um eine Feuerwehrzufahrt oder einen Parkplatz mit Anwohnerausweis handeln. Parken in Köln ist so teuer, dass der vorausschauende Besucher schnell auf andere Verkehrsmittel ausweicht.
Da wären Züge, Busse, U- oder S-Bahnen als öffentliche Verkehrsmittel eine erste Alternative. Sofern diese nicht bestreikt werden. Gefühlt wird derzeit aber an 350 von 365 Tagen pro Jahr gestreikt. Sicherer erscheinen da die wahllos herumliegenden E-Roller, die bei vorhandener App jederzeit genutzt werden können. Einfach aufsteigen und losfahren, ankommen und liegen lassen, zurück kommen und anderen Roller suchen. So funktioniert dieses System. Gleiches gilt für die öffentlichen Fahrräder. Auch diese stehen an jeder Ecke und warten nur darauf, gefahren zu werden. Kein Wunder, sie heißen ja auch „Fahr-Räder“.
Wer sich aber lieben fahren lässt, kann schließlich auch Taxis nutzen. Ein falscher Wink mit der Hand (um beispielsweise die Haare wieder in Form zu bringen) und schon bremst ein Taxi am Straßenrand und würde dich aufnehmen.
Neu für uns war die Fahrt mit einem Taxi, das von Privatpersonen gesteuert wird. Menschen, die Zeit haben und Geld benötigen, stellen ihre Fahrdienste zur Verfügung und werden über die Plattform „Uber“ vermittelt. Klar, dass jeder Großstadt-Mensch dieses System kennt und auch nutzt. Wir zählen wahrscheinlich zu den 5% der Bevölkerung in Deutschland, die noch nie ein „Uber-Taxi“ genutzt haben. Es hat auch nur funktioniert, weil unser Sohn die Buchung für uns vorgenommen hat, so ehrlich müssen wir sein.
Schließlich ist „Laufen“ auch noch eine Alternative. Wir haben festgestellt, dass da einige Kilometer zusammen kamen, wenn man verschiedene Sehenswürdigkeiten besuchen will. Selbst wenn man ein gutes „Fußbett“ hat, fällt man abends völlig erschöpft ins Bett. Und in der Altstadt führt das permanente Laufen über das „Pflaster“ gerne mal zu wunden Füßen, für die man dann auch wieder ein „Pflaster“ benötigt.
Doch zum Schluss noch der Geheim-Tipp: Unter dem Motto „City Tour mal anders“ bieten die „Hot Rod Brothers“ Fahrzeuge für das Erkunden der Metropole an, die eine Mischung aus Seifenkisten und Mini-Van sind. Platzangst darf man wahrlich nicht haben. Man sitzt darin wie in einer Sardinenbüchse. Gebucht werden die Gefährte vor allem für Events jeglicher Art.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Köln ja auch eine Automobil-Stadt ist und ein großer Hersteller von Kraftfahrzeugen seinen Sitz hier hat. Daher spricht man in Fachkreisen auch von „Ford-Bewegung“.
Comments