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AutorenbildDietmar Gebert

"Es ist Frosch-tig"

Kaum ist der Winter vorbei und damit auch die hoffentlich letzten Frostnächte, wird es bei uns so richtig „frosch-tig“. Denn die Seedorfer Weiher sind seit wenigen Tagen komplett in der Hand – oder sagt man besser: in den Pfoten – von Fröschen. Woran das liegt, darüber kann ich nur spekulieren. Es scheint, dass die diesjährige Krötenwanderung als Sternwallfahrt an Ostern geplant wurde, und die Endstation bei den Seedorfer Weihern war. Pro Quadratmeter Wasseroberfläche tummeln oder räkeln sich ca. 20 Frösche. Manche sonnen sich nach einer offensichtlich langen Krötenwanderung. Andere wiederum genießen die Zweisamkeit und schwimmen als Duo im Kreis herum. Ich erzähle das völlig wertfrei und möchte niemand ver-unken.



Ich habe mir nun überlegt, ob ich das bei den Störchen „poste“, denn für diese wäre es ein geniales Ostermahl. Nicht auszumalen, wie es dann zuginge, wenn Meister Adebar einfiele. Dann müssten wir den Fröschen „Ade“ sagen. „Lebewohl“ wäre wohl der Ironie zu viel.


Frösche zählen zu den Amphibien. Das Wort Amphibie kommt aus dem Griechischen und bedeutet doppel-lebig. Das liegt daran, dass die meisten Amphibien als Jungtiere im Wasser leben und wie Fische durch Kiemen atmen. Wenn sie älter werden, bewegen sich Amphibien an Land und leben dann an Land und im Wasser. Dann atmen sie wie Menschen durch Lungen Somit kann man sie rein evolutionstechnisch als wirklich gelungen bezeichnen.


Für Frösche ist es eine Passion, im Schilf zu dösen, womit wir wieder bei Ostern wären. Sind Froschschenkel nicht an Ostern eine Delikatesse in Frankreich? Und sie sind nicht gerade günstig. Da muss man schon ein paar „Kröten“ für die Kröten hinlegen.



Die Eier die sie legen, nennt man Laich. Stirb ein Frosch, ist das aber keine „Laiche“, sondern ein Kadaver.


Frösche werden mancherorts auch als lebende Wetterstation gehalten. Sie werden regelrecht abgerichtet, dass sie das Wetter richtig vorhersagen bzw. quaken. Dieser Mythos vom Wetterfrosch geht auf die Beobachtung zurück, dass besonders europäische Laubfrösche bei sonnigem Wetter an bodennahen Pflanzen hochklettern. Dieses Verhalten ist damit zu erklären, dass bei warmem Wetter die Insekten, die als Nahrung dienen, höher fliegen als bei kaltem Wetter.


So betrachtet, müssten die Frösche in den Seedorfer Weihern alle an der obersten Stelle des Schilfes hängen, denn das Wetter war grandios. Warum sie also lieber im Wasser rumlungern lässt sich nur damit erklären, dass die hier gestrandeten Frösche in Urlaub sind.




Dabei haben sie alle Vollpension gebucht mit all inclusive: Libellen, Wasserläufer und noch andere Insekten. Alkoholische Getränke nur bis 20.00 Uhr frei. Der Service rund um die Weiher ist sensationell. Der Betreiber hat eigens eine Photovoltaik-Anlage installiert, um vor Ort einen Kühlschrank zu betreiben. Da kann sich jede/r nach Herzenslust bedienen. Greif zu, sei kein Frosch!

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