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  • AutorenbildDietmar Gebert

"Der Rasen macht mich rasend"

Wenn ich derzeit auf unseren Rasen blicke, kommen mir die Tränen, ja, ich könnte rasen vor Wut und Enttäuschung. All das Grün, das der Frühling hervorgebracht hat, schwindet aktuell angesichts täglich steigender Temperaturen und fehlendem Niederschlag. Kein Wunder, dass auch wir Menschen niedergeschlagen sind.



Die Hitze macht uns zunehmend zu schaffen. Es rächt sich, dass im letzten Jahr Rasen-Mähroboter „Molly“ unseren kleinen bescheidenen Pool zerlegt hat. Der Pool lag leider genau im Mittelpunkt seiner Mäh-Aktivitäten. Ein neuer Pool ist noch nicht angeschafft. Doch gerade jetzt könnten wir ihn dringend brauchen, um die Körperhauttemperatur von 37,6°C auf angenehme 25°C runter zu kühlen.


Doch zurück zum Rasen. Vielleicht haben auch die zahlreichen Ameisenvölker mit dazu beigetragen, dass die Pflanzenteile schnell verbrannt sind, denn was sich bei uns unterhalb der Grasnarbe abspielt, ist ein wahres Naturspektakel. Milliarden von Arbeiter-Ameisen schuften bei Temperaturen wie im Death Valley. Den Ameisen scheint die Hitze aber nichts auszumachen. Sie graben ihre Gänge und Schlupflöcher als gäbe es kein Morgen mehr.


Und ja, es ist richtig, von Gras-„narbe“ zu sprechen, wo nur noch Reste von Chlorophyll anzutreffen sind. Von weitem sieht unser Rasen aus, wie ein abgemähtes Stoppelfeld. Vielleicht sollten wir den Zweck umwidmen und den diesjährigen Markgröninger Schäferlauf hier stattfinden lassen.



Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich liebe den Sommer und angenehme Temperaturen. Doch nicht so sehr liebe ich die Folgen dieser anhaltenden Dürre. Ich habe auch schon Schilder aufgestellt, dass grillen auf dem Rasen verboten ist wegen der Waldbrandgefahr (bzw. Rasenbrandgefahr). Doch das scheint die Grillen nicht daran zu hindern, sich akustisch auszutoben. Darf man Grillen eigentlich grillen oder landet man dann im Dschungelcamp?


Vor vielen Jahren hatte ich noch den Traum von „Englischem Rasen“, wo zur Not auch das Wimbledon-Finale ausgetragen werden könnte. Doch die Nähe zu all den Feldern brachte uns Löwenzahn, Disteln und vieles anderes mehr. Flugsamen nennt man das. Die kommen schneller zu dir als Amazon Prime.


Nun trage ich mich mit dem Gedanken, mir zum Geburtstag Roll-Rasen zu wünschen, damit man wieder bei Null anfangen kann. Dann hätten wir wenigstens wieder eine Zeit lang grünen Rasen und würden die Ameisen eine Etage tiefer legen. Die sollen sich dann im Untergeschoss austoben.


Oder es fängt jetzt einfach mal an zu regnen. Oder ich schütte grüne Farbe über die verbrannten Halme. Oder wir lassen es einfach so wie es ist. Und lassen Fünfe grade sein...bei gefühlten 35 Grad im Schatten




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