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AutorenbildDietmar Gebert

"Außer Rand und Sand"

Der Sand kam diese Woche am helllichten Tag und verdüsterte augenblicklich den Himmel. Es leuchtete gelb-orange und wir genossen diese phantastischen Bilder...


...bis wir nach dem einsetzenden Regen erkannten, was dieser Sand angerichtet hatte. Die Autos waren fleckig und wüst anzuschauen. Der Sand kam ja auch aus der Wüste. Wenn wir nur wüssten warum!



Der Sand war vielen ein Dorn im Auge und sie tranken daraufhin Sanddorn.


Der Sand setzte sich sofort in alle Poren und Ritzen unserer Fahrzeuge und so hatten wir schnell „Sand nicht nur im Getriebe“.


Teilweise konnte ich nicht mehr aus der Scheibe sehen und kam mir vor wie das Sandmännchen.


So stellte sich alsbald bei der Bevölkerung die Frage: Wie kriegen wir den Sand wieder weg?


Wer einen eigenen Hochdruckreiniger sein eigen nennen konnte, begann sofort mit dem „Sandstrahlen“.


Doch oh weh, nur nicht zu feste, sonst kratzen sich die winzigen Sandkristalle in den Lack. Da ruft man sich schon mal ein „Good Lack“ zu.


An den Waschanlagen in ganz Deutschland bildeten sich ab Dienstag lange Schlangen. Und ich bin ehrlich, auch ich habe mir überlegt, eine Waschanlage zu eröffnen. Nach dem Motto: Wie wird man in drei Tagen Millionär? Oder wie schnell hat man Geld wie Sand am Meer?


Am Ende blieb mir aber auch nur die Fahrt zur Tankstelle. Ich stellte mir den Wecker am Samstag auf 5.45 Uhr. Leider hatten wohl sehr viele Mitbürger dieselbe Idee oder denselben Wecker. Jedenfalls war ich erst an Nummer 15 gelistet und konnte mir die Zeit damit vertreiben, mit anderen Menschen „Sand-Geschichten“ auszutauschen. Wir rätselten, wie viele Tonnen Sand wohl aus Marokko zu uns her gewirbelt worden waren und ob man diesen Sand wohl noch gebrauchen könnte. Zum Beispiel für den Bau von Häusern oder gegen Glatteis für den nächsten Winter.


Nun ist das Auto wieder blitzeblank und in unserer Zwei-Klassen-Gesellschaft gehöre ich jetzt wieder zur sandlosen Fraktion.


Wobei wir etwas richtig stellen müssen: Es handelt sich nicht wirklich um Sand, sondern vielmehr um Staub aus den Salzwüsten Nordafrikas.


Um so besser, denke ich mir, dann mache ich mich also aus dem Staub...


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